Chronik der Mooshütte

Bereits seit 1895

Ursprünglich hat dort, wo sich heute die Mooshütte befindet, an einem kleinen Teich, der von der hessischen Quelle gespeist wurde, eine aus Knüppeln und Moos errichtete Schutzhütte gestanden.

Die Besucher, die am Wochenende von Bantorf oder Bad Nenndorf hierher kamen, sagten für gewöhnlich: „Wei gaht nae Quellen“

Bereits seit 1895
betrieb der Gastwirt der Königseiche in Bantorf, Fritz Hecht, mit Pferd und Wagen und auch nur bei schönem Wetter die Restauration an der Quelle.

1911

wurde die Anlage an der Mooshütte deutlich verschönert.

Das gesamte Terrain wurde eingeebnet und
für den Abfluß der Quelle wurde ein kleiner Wasserfall gebaut.
Die Schutzhütte wurde nun massiv erweitert.

1924

1924 ließ Fritz Hecht das Gebäude der heutigen Mooshütte bauen, die aber nur einen Schankraum und eine Küche enthielt und erst später zu Wohnzwecken umgestaltet wurde.

1931

Raubüberfall auf die Mooshütte

Im September 1931 planten mehrere Männer einen Raubüberfall auf die Mooshütte. Es war vorgesehen, Hecht in seinem Lokal niederzuschlagen und ihm, falls er dadurch nicht widerstandsunfähig geworden wäre, mit einem Rasiermesser die Halsschlagader durchzuschneiden.

Beamte der Landjäger erfuhren jedoch kurz vorher von dem geplanten Verbrechen und konnten rechtzeitig die Mooshütte umstellen. Der Wirt besaß einen Bernhardiner, der auf den Namen „Hertha“ hörte. Mit den Beamten war verabredet worden, dass sie auf den Zuruf „Hertha“ hin das Lokal stürmen sollten.

Als gegen Abend mehrere Personen, die für die Attentäter gehalten wurden, die Gastwirtschaft betraten, schlichen sich die Beamten an das Lokal heran.

Nachdem das Stichwort gefallen war, drangen sie kurz entschlossen ein und konnten durch energisches Zugreifen die Übeltäter bald überführen.

Das mitgeführte Mordwerkzeug lieferte den Beweis, dass man die Richtigen gefasst hatte.

Alle Täter stammten aus Bantorf. Im Laufe der Vernehmung kam man auch noch dem Tod des 81-jährigen Landwirts Weber in Bantorf auf die Spur.

Einer der Täter gestand, dem Landwirt in seiner Schlafkammer aufgelauert und ihn niedergeschlagen und schließlich erwürgt zu haben. Der geplante Geldraub wurde hingegen nicht ausgeführt, weil der Täter durch Geräusche im Haus gestört wurde und daraufhin das Weite suchte.

Die Täter wurden in das Amtsgerichtsgefängnis Hannover gebracht.

1932

Übernahme durch den Sohn

1932 übernahm der Sohn des Inhabers, Friedolf Hecht, die Waldgaststätte. Er vergrößerte das Anwesen und baute zusätzlich eine Wohnung über den Gasträumen aus.

Durch Einwirkung des Bantorfer Bergbaus begann die Hessische Quelle zu versiegen. Der Teich, der häufig verschlammte und im Sommer austrocknete und einen üblen Geruch verbreitete, wurde zugeschüttet.
Heute ist vom Hessischen Bach nur noch ein kleines Rinnsal übriggeblieben.

1940

Eis- und Vorratskeller

1940 wurde hinter der Mooshütte in den Berg ein Eis- und Vorratskeller hineingebaut, der im Sommer und Winter
immer dieselbe Temperatur aufwies.

1951-1952

Bergbau

1951
begann das Stahlbauunternehmen Preussag mit den Notbergbauanlagen rund um die Mooshütte.
Es war geplant, vor der Mooshütte eine Waschkaue zu errichten. Durch geschickte Verhandlungen mit dem Wirt wurde die Waschkaue aber dann hinter die Mooshütte gebaut, wofür der Wirt das Grundstück zur Verfügung stellte, mit der Maßgabe, dass nach dem Einstellen der Bergbauaktivitäten sämtliche Gebäude in seinen Besitz übergingen.

1952
entstanden so hinter der Mooshütte in einem Gebäude, für die Bergleute eine Waschkaue mit Steigerzimmer, Badezimmer und Verbandszimmer, sowie im Keller die Ladestation für die Grubenlampen. Im zweiten Gebäude wurden die Trafostation,
Stallungen und der Kompressorraum untergebracht.
Zwischen Eiskeller und Trafostation wurde gleichzeitig noch eine Garage eingerichtet. Durch den Bergbau bekam die Mooshütte auch gleichzeitig einen Stromanschluss.

50er und 60er Jahre

1954
wurde der Saal links ans Gebäude angebaut. Fünf Jahre später wurde die Mooshütte von der Tochter des Gastwirts
Friedolf Hecht und deren Familie, von der Familie Watermann, übernommen, die die Mooshütte weiter ausbauten. Nachdem der Bergbau 1960 eingestellt worden war, ließ die Familie Watermann die Waschkaue zu einem Gästehaus umbauen.

1961
zogen während der Messe hier die ersten Gäste ein.

In den fünfziger und sechziger Jahren war die Mooshütte am Vatertag ein beliebter Treffpunkt. Traditionell spielte hier die
Nenndorfer Schützenkapelle zum Tanz auf.

90er Jahre

1992
Zum 1. März des Jahres gab die Familie Watermann aus gesundheitlichen Gründen das beliebte Restaurant auf und verkaufte die Mooshütte an das Ehepaar Buchmayer aus Magdeburg. Leider machte der frühe Tod der neuen Wirtin alles wieder zunichte. Die Mooshütte wurde verpachtet.

1997
Durch die Verpachtung erfuhr sie dadurch eine „Umwidmung“, da offensichtlich geplant war, Vertreterinnen des horizontalen Gewerbes anzusiedeln. Seither blieb die Restauration nach über 100-jährigem Bestehen geschlossen.

Im März 1998 musste
das Vergnügungsprojekt aufgegeben werden, da der Landkreis das Gebäude aufgrund abwassertechnischer Probleme für unbewohnbar erklärt hatte. Seitdem stand die Mooshütte leer, und im Inneren deutete nichts mehr auf eine Gastwirtschaft hin.

Die Fenster des Saales waren von innen zugemauert. Von der einstmals anheimelnden Gemütlichkeit der Schankstube war nichts mehr zu spüren. Durch die Hintertüren drangen wiederholt Einbrecher in die Mooshütte ein und stahlen alles, was nicht niet- und nagelfest war. Später wurden auch die Lampen vor dem Haus abgebaut, selbst für das Hirschgeweih im Giebel fand sich ein „Abnehmer“. Die Gebäude standen schließlich zur Zwangsversteigerung an. Der Verkehrswert wurde auf 365.000 DM beziffert. Nach einem ersten Versteigerungstermin, der ergebnislos verlief, fand sich dann kurz vor der zweiten Zwangsversteigerung doch noch ein Käufer.

Im Oktober 1998
wurde die Mooshütte von der Familie Flügge aus Schmarrie erworben, die sich schon länger für das Gebäude interessiert hatte und mit dem Vorbesitzer in Verhandlung stand. Sie machten sich sofort an die Renovierung des Anwesens. Als erstes wurde das Obergschoß im Haupthaus wieder bewohnbar gemacht, schließlich die Küche saniert und eine neue Kläranlage gebaut. Die Fenster des Saales wurden wieder lichtdurchlässig gestaltet und das gesamte Erdgeschoß erhielt einen neuen Fußboden. Bei der weiteren Renovierung stieß man sogar auf eine Wand der damals aus Bruchsteinen erbauten „zweiten Mooshütte“. Auf ihr sind der alte Schriftzug der Mooshütte, sowie eine Besucherliste mit Namen von einstigen Gästen zu lesen.

Zum 1. Mai 1999
öffnete die Mooshütte als Gaststätte ihre Pforten für die Ausflügler und Wanderer. Seit diesem Zeitpunkt hat die Mooshütte wieder den althergebrachten regen Zuspruch gefunden.

2000er Jahre

Mitte des Jahres 2000 war dann auch die Hotelanlage im hinteren Teil des Anwesens neu erstellt und liebevoll eingerichtet worden.

Im Jahr 2003 wurde erneut gebaut und investiert. Rechts von der Front gesehen, wurde der Berg abgetragen und ein neues Teilstück angesetzt. Dieser Teil beherbergt nun den Eingangsbereich, den Sanitärtrakt sowie einem geschlossenen Durchgang zur Hotelanlage.

Der alte Saal wurde durch den Abriss der alten Toiletten komplett neuerstellt und erweitert.
Im Jahr 2006 wurde der Spielplatz erweitert und neu gestaltet. Im gleichen Jahr kam ein Wintergarten hinzu und zusätzlich wurde der Thekenbereich zur Biergartenseite geöffnet.

2007 wurde der zweite Wintergarten angebaut. Dieser Anbau ist so konzipiert, dass der Saal bei Bedarf damit verbunden werden kann und unseren Gästen ein zusätzliches Platzangebot zum Wohlfühlen bietet.

In dem Jahr 2009 ging es mit der Planung und Umsetzung eines neu gestalteten Eingangsbereichs weiter. Zusätzliche Gemütlichkeit entstand durch einen erneuten Anbau eines Kaminzimmers und einer Bauernstube.

Für die schönste Zeit im Jahr kam der Biergarten auch nicht zu kurz. Er wurde komplett neu gestaltet und mit rustikalem Mobiliar und Lampen ausgestattet.

Neue Pächterin seit 2016

Zum 01.11.2016 geben Thomas und Beate Flügge die Mooshütte in die Hände von Ann Kristin Rath.

Die gelernte Systemgastronomin und Betriebswirtin hat die Mooshütte gepachtet und das gesamte Inventar abgekauft.

Für die Gäste ändert sich nichts, denn das Konzept bleibt bestehen und alle Mitarbeiter werden übernommen.